Japan nach dem Erdbeben

Japan nach dem Erdbeben
Japan nach dem Erdbeben

Immer neue erschreckende Meldungen zu Opferzahlen, erneute Nachbeben und Schäden an den Reaktoren der japanischen Atomkraftwerke: Fast im Minutentakt erreichen die internationalen Nachrichtenagenturen in Großbritannien, Deutschland und den USA neue Schreckensmeldungen aus Japan nach dem verheerenden Erdbeben und dessen Folgen.

Es muss befürchtet werden, dass die Opferzahlen in Japan noch deutlich ansteigen werden: Heute meldeten die japanischen Rettungsteams in der japanischen Erdbebenregion weitere rund 2.000 Tote, die im Küstengebiet der Präfektur Miyagi gefunden wurden, wie ein japanischer Sender öffentlich machte. Nachdem ein weiteres Kühlsystems im Atomreaktor Fukushima I ausgefallen war, ist es allem Anschein nach bei den eingeleiteten Maßnahmen zu Komplikationen gekommen: Der Betreiber Tepco konnte zunächst nicht bestätigen, dass das zur Kühlung in den Reaktor geleitete Meerwasser auch den inneren Bereich des betroffenen Reaktors erreichen konnte. Wie die Nachrichtenagentur Jiji soeben vermeldete, sind die gefährdeten Atomreaktoren 1und 2 im Atomkraftwerk Fukushima II nun mit Erfolg abgekühlt worden.

Ganz Japan befindet sich einer Schockstarre und in banger Erwartung: Wird der befürchtete Super-GAU verhindert werden können? Bereits wenige Tage nach dem Unglück wird offensichtlich, wie schwer die drittgrößte Volkswirtschaft der Welt unter den Folgen des verheerenden Erdbebens zu leiden hat. Die japanischen Autobauer Honda und Toyota stellen auf Grund der Folgen des Erdbebens vorerst ihre Produktion in Japan ein. Auch die die für die Zeit vom 21. bis 27. März 2011 geplante Eiskunstlauf Weltmeisterschaft in Tokio wurde vom Weltverband ISU abgesagt. Nach einem Ausweichtermin wird aktuell fieberhaft gesucht. Eine planmäßige Abwicklung der Weltmeisterschaft in Tokio ist aktuell unmöglich, heißt es in einer Presseerklärung des Verbands.

Die aktuellste Nachricht zu den Folgen des Erdbebens in Japan: Der japanische Minister für Nationale Strategie Koichiro Genba teilte nach Rücksprache mit der japanischen Atombehörde mit, dass bei dem durch das Erdbeben in Mitleidenschaft geratenen Atomkraftwerk Fukushima I ein Super-GAU auszuschließen sei, wie er vor einem Vierteljahrhundert in Tschernobyl geschehen ist. Diese Aussage des Ministers wurde von der japanischen Nachrichtenagentur Jiji gemeldet.

Christian Bathen

Datum: 14.03.2011

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