Ökohäuser auf Teneriffa

Namhafte Architekten und Forscher haben auf Teneriffa ein kreatives Ökodorf gebaut. Nun können auch Urlauber diese CO2-neutralen stylischen Ökohäuser mieten. Perfekt zur Wiedergutmachung, schließlich mussten sie zur Anreise die Umwelt verpesten, da diese nur per Schiff oder Flugzeug möglich ist.

Die 25 „Casas Bioclimaticas“ können selbst Energie erzeugen, ohne Belastung der Umwelt. liegen im Süden von Teneriffa, am Fuß der Montaña Pelada. In dieser kleinen idyllischen Bucht mit schwarzem Sand sind meist Einheimische zu finden. Es stört auch nicht unbedingt, dass noch kein Swimmingpool vorhanden ist, denn der Strand liegt nur wenige Gehminuten entfernt. Im Jahr 2012 soll der Pool gebaut werden.

Auch zum Reina Sofia Flughafen sind es nur 10 Minuten mit dem Auto. Doch mit Touristenmassen auf dem Flughafen und an den Stränden Playa de las Americas und Los Christianos hat das Öko-Urlaubsziel der Casas Bioclimaticas wenig zu tun.

Hier sucht man vergeblich Infrastruktur. Windräder und nochmals Windräder in karger Landschaft, so weit das Auge reicht. Vermutlich hat es damit zu tun, dass diese Ökohäuser in einem wissenschaftlichen Projekt und nicht zu touristischen Zwecken entstanden sind. Geplant war, dass Wissenschaftler in ihnen wohnen. In einem internationalen Wettbewerb sollten energieeffiziente Häuser geplant werden. Diese Gebäude sollten durch Wind- und Solarenergie eigene Elektrizität gewinnen. Teneriffa ist in Bezug auf Stromversorgung in hohem Maß von außen abhängig. Daher war das Thema dieses Wettbewerbs für die Kanareninsel sehr wichtig.

38 Länder mit 400 Architekten nahmen teil, und 25 von ihnen gehörten zu den auserwählten Gewinnern, die schließlich im Jahr 1998 mit den Bauarbeiten der 25 Ökohäuser begannen. Auch die letzten drei der völlig unterschiedlichen Ökohäuser sind inzwischen fast fertig gestellt. Da die Häuser bewohnt werden sollten und die Zahl der in Frage kommenden Wissenschaftler nicht sehr hoch war, war die Entscheidung nicht schwer gefallen, die Ökohäuser auch an Teneriffa Urlauber zu vermieten. Die ersten Gäste kamen im November des Jahres 2010. Es gibt schließlich auch Urlauber, die nicht nur Strand, Meer und Sonne genießen wollen, sondern auch mit ihrem Urlaub einen Beitrag zum Umweltschutz leisten wollen.

Die Ökohäuser faszinieren durch Energieeffizienz, aber auch durch die Kreativität von Funktion und Architektur. Das mit dem ersten Preis dotierte Haus „La Geria“ hat eine deutliche Verbindung zu einer Methode des Weinanbaus auf Lanzarote. Es steht in einer Grube wie eine Weinrebe, von einer halb-runden Mauer vor Nässe und Wind geschützt. Im Hausprojekt „El Rio“ sorgt ein plätschernder Wasserkanal im Haus für kühle Innentemperatur.