Wintersport Geschichte der Schweiz

Skifahren Davos Skifahren Davos

Vor rund 100 Jahren wurde die Schweiz für den Wintersport entdeckt. Der moderne Schneetourist kann es sich kaum vorstellen, aber die Schweiz ist nicht immer Ziel der Pistenhungrigen gewesen. Ursprünglich reiste man in den Sommermonaten in die Schweiz: Ferien und Kurgäste genossen das Höhenklima und die alpine Landschaft. Der Grundstein für den Tourismus in die Alpen wurde von Edward Whymper bereits 1865 durch die Besteigung des Matterhorn gelegt. Aber an Wintersport dachte da noch niemand.

Erst rund 30 Jahre später kamen die ersten Wintersportler. Aber es waren nicht die Skifahrer, die als Pioniere des Wintertourismus in der Schweiz gelten können. Die ersten Winterurlauber waren die Schlittschuhläufer. Zwar waren schon 1830 Urlaubsgäste auf Schlittschuhen auf den zugefrorenen Seen unterwegs, doch erst 1883 wurde in Davos der erste Eislaufclub der Schweiz gegründet. Damit begann es dann wohl.

Als erstes waren die Engländer da. Diese wurden - so besagen es die Erzählungen - durch den pfiffigen Hotelier Johannes Badrutt in die Schweiz gelockt. Dieser hatte Curlingbahnen und eine Schlittschubahn gebaut, um sein Hotel in St. Moritz für die fremden Gäste auch im Winter attraktiv zu machen. St. Moritz hatte gute Bettenkapazitäten, galt es doch als Erholungsort für die Boheme des aufstrebenden Europa.

Erst nach den Schlittschuhläufern kamen die Skifahrer. Auf diesen langen, schmalen Holzbrettern rutschte der Deutsche Wilhelm Paulcke in Davos die Hänge herunter und erfand bei dieser Gelegenheit eine Sohlenbindung, um sich besser im alpinen Gelände fortbewegen zu können. Kurz vor der Jahrhundertwende reisten die ersten Skifahrer ins Berner Oberland und ins Zermattertal und es entstanden überall Skiclubs. Man höre und staune: Erst 1902 fand in Glarus das erste Skirennen der Schweiz statt - gleich gefolgt von der ersten Skimeisterschaft der Schweiz ein Jahr später. Erst dann entwickelte sich der alpine Skisport in der Schweiz rasant: 1928 wurden in St. Moritz die Olympischen Winterspiele ausgetragen - das wiederholte sich 20 Jahre später noch einmal. Heute gilt die Schweiz dank ihrer schneesicheren Skigebiete, der modernen Transportanlagen, der vielfältigen Angebote für Jung und Alt als eine der beliebtesten Wintersport Regionen der Welt.

So alt ist sie also noch nicht, die Geschichte des Wintersports in der Schweiz. Und die Geschichte des Wintersport in der Schweiz kann man heute wieder erleben:

* Das Wintersportmuseum in Davos ist eine Sammlung von wertvollen Wintersportgeräten und Dokumentationen mit Ausstellungsstücken aus den Anfängen des Wintersports bis hin zur Gegenwart zu besichtigen. Das Wintersportmuseum ist im Winter Dienstag, Donnerstag und Samstag von 16:30 bis 18:30 geöffnet. Die Eintrittspreise sind mit EUR 3,50 für Erwachsene und EUR 2,00 für Kinder sehr moderat. (Promenade 43, Davos Platz)

* In Samnaun im Graubünden oder Amden kann man immer noch Skifahrer beobachten, die wie zu Wilhelm Paulcke's Zeiten unterwegs sind. Hier gibt es die "Fassdaubenrennen". Fassdauben sind speziell präparierte Holzlatten aus alten Weinfässen mit denen man sich mehr oder weniger elegant den Berg hinuter wagen kann. In Samnaun kann man jeden Montag an Fassdaubenrennen teilnehmen.

Quelle: myswitzerland.com / bearbeitet reise-reporter

Foto: myswizerland.com

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