Baska hat ohne Zweifel den schönsten Strand der Insel Krk; wenn nicht sogar den schönsten ganz Kroatiens. Die riesige Feinkieselbucht zwischen schroff aufragenden, typisch-kroatischen Karstfelsen war dennoch lange Zeit ein Geheimtipp. Denn touristisch besser erschlossen sind seit jeher die anderen Zentren der größten Insel im Kvarner: die Insel-Hauptstadt Krk, der elegante Bootshafen Punat oder die Bettenburg Malinska. Erst wenn man die ganze Insel durch- und einen kleinen Inselpass überquert hat, gelangt man hinunter in die "bascansca draga", die Bucht von Baska.
Wein- und Obstanbau ist die Domäne der dort heimischen Bevölkerung; Baska selbst war ein Bauern- und Fischerdorf und ist dies in seinem "alten" Teil bis heute geblieben. Der "neue", touristisch erschlossene Abschnitt Baskas ist dominiert von Großhotels, die nahezu alle in der Hand eins Betreibers liegen und unmittelbar hinter dem Kieselstrand in die Höhe schießen. Außerdem gibt es einen großzügigen Campingplatz und immer mehr Private Vermieter, die eine Ferienwohnung in Baska anbieten.
Der Alltag der Baska-Urlauber spielt sich links und rechts der breiten Uferpromenade ab - diesseits lässt es sich unter karibisch anmutenden Bast-Sonnenschirmen im aufgewärmten Feinkiesel herrlich relaxen und das türkisblaue, kristallklare Meer sorgt fallweise für Abkühlung. Jenseits haben sich Restaurants unterschiedlicher Preiskategorien etabliert und laden mittags zum Lunch sowie nachmittags zum Kaffe ein. Und natürlich gibt es die in ganz Kroatien inzwischen üblichen Eis-, Souvenir- und Strandbedarf-Verkaufsstände.
Kulturell hat Baska quantitativ wenig zu bieten - qualitativ aber Bedeutendes. Denn aus einer kleinen Kapelle oberhalb des Ortes stammt eines der wichtigsten Zeugnisse kroatischer Sprachkultur: die "Steintafel von Baska". Eine Kopie kann heute dort besichtigt werden, das Original lagert in der Kroatischen Akademie der Wissenschaften und Künste in Zagreb. Sie wird auf 1100 nach Christi Geburt datiert und ist in glagolitischer Schrift verfasst - einer ursprünglichen, rein kroatischen Schriftform.
Wer nach Baska des weitläufigen Strandes wegen und zu einem reinen Badeurlaub gekommen ist, wird den Abend vielleicht in seinem "All-inclusive-Hotel" verbringen; umtriebigere Besucher hingegen können in den urigen Kneipen der zugegeben kleinen Altstadt kroatische Gastronomie in ihrer Reinform (Wein, Käse, Schinken) erleben oder schon am Nachmittag mit dem Auto hinüberwechseln in die Inselhauptstadt Krk, wo es nicht nur ein reichhaltiges gastronomisches Angebot gibt, sondern auch eine herrliche, großzügige, autofreie Altstadt, deren Gassen in hellem, weißem Marmorglanz erstrahlen
Foto: Markus Lenk, Reisetipp Stefan Schönherr, München
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