Greifswald

Geburtshaus von Ernst Moritz Arndt, Greifswald Geburtshaus von Ernst Moritz Arndt, Greifswald

Die nordostdeutsche Universitäts- und Hansestadt Greifswald ist seit 2005 um eine bundesweit bedeutsame Attraktion reicher. Nach Jahren hartnäckiger und sorgsamer Vorbereitung eröffnete am 1. Juni 2005 das Pommersche Landesmuseum seine Pforten und präsentierte gleichzeitig die erste Abteilung seiner Dauerausstellung den kritischen Augen der Eröffnungsgäste.

Vom Greifswalder Marktplatz aus ist das weithin leuchtende Museumsareal auf dem ehemaligen Gelände des Franziskanerklosters, eingebettet in die historische Wallanlage und lauschige Gärten und Höfe, nach wenigen Schritten erreicht.

Wohl an keinem anderen Ort lassen sich erdgeschichtliche Vergangenheit und 14.000 Jahre Geschichte, Kultur und Kunst einer Region so gut erkunden wie im Pommerschen Landesmuseum in Greifswald.

Wer wissen möchte, was Saurier in Vorpommern gemacht haben, was es mit der Sage von Vineta auf sich hat, wer mehr von den ersten Pommern erfahren möchte oder darüber, wie es am Hofe der Pommernherzöge zuging, sollten auf jeden Fall einen Besuch des im Jahre 2005 nach siebenjähriger Bauzeit fertig gestellten Museumskomplexes einplanen.

Ein einmaliges Ensemble mit früherer Klosterbibliothek, ehemaliger Stadtschule und vormaligem Armen- und Altenheim „Graues Kloster“ beherbergt die Dauerausstellung zur Erd- und Landesgeschichte Pommerns, die Gemäldegalerie, einen Klostergarten, wechselnde Sonderausstellungen, Tagungsräume und eine museumspädagogische Abteilung.

Wie in einem Zeitraffer begibt sich der Besucher hinein in die Erd- und Landesgeschichte, informiert sich über die Entstehung heutiger Landschaftsformen und wandelt auf den Spuren der Altsteinzeit bis in die Gegenwart. Zu den unbestrittenen Höhepunkten der Ausstellung zählen der Croy-Teppich aus dem 16. Jahrhundert und das Rektor-Ornat der Greifswalder Universität ebenso wie der Peterfitz-Ring, ein aus dem 6. Jahrhundert stammender 1800 Gramm schwerer Ring aus reinstem Gold und einer spannenden Fund- und Fluchtgeschichte.

Frans Hals, die norddeutschen Romantiker Caspar David Friedrich aus Greifswald und Philipp Otto Runge, Max Liebermann und viele andere bedeutende Maler geben sich in der Gemäldegalerie ein Stelldichein.

Der Klostergarten ist auch nach Jahrhunderten immer noch ein Ort der inneren Einkehr und der Besucher kann dort, wo Franziskanermönche schon 1262 einen „Kohlgarten“ anlegten, alte Obstbäume und duftende Beete heute wenig bekannter Kräuter wie Raute, Seifenkraut oder Färberwaid genießen.

Foto: R. Hoell

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