Der Terrassen-Tempel der Pharaonin Hatschepsut in Deir el-Bahari auf der linken Nilseite gegenüber von Karnak gehört zu den großartigsten Denkmälern altägyptischer Kultur. Beeindruckend ist die Einpassung des Totentempels in die eindrucksvolle Gebirgskette. Das Bauwerk wurde im alten Ägypten Djeser Djeseru genannt - "das Heiligste der Heiligsten".
Königin Hatschepsut regierte von 1490 bis 1468 vor Christus. Ihr Thronname war "Maat-Ka-Re". Eigentlich kam sie nur als Platzhalterin für ihren minderjährigen Stiefsohn Thutmosis III an die auf den Chefsessel im alten Ägypten. Jedoch nahm sie den Herrschertitel selbst an und bestieg den Pharaonenthron. Etwas Vergleichbares hatte es in der ägyptischen Geschichte nicht gegeben. Hatschepsut liebte es, sich auf Statuen oder Bildern als Mann dargestellt zu sehen.
Die heute karge, steinige Umgebung lässt nichts mehr von dem ursprünglichen Prunk der Gartenbauer rund um den Tempel von Deir el Bahari vermuten: Das Ganze Gelände muss zu Zeiten der männlichen Pharaonin dicht bewachsen gewesen sein, direkt neben dem Aufgang befanden sind Teiche, die jeweils t-förmig zugeschnitten waren. Ein langer, 37 Meter breiter Aufweg führt von einem leider zerstörten Tempel im Tal hinauf zum Vorhof der drei Terrassen des Totentempels.
Ursprünglich hatten prächtige Sphinx den Aufweg und die Verbindungsrampen gesäumt. Man vermutet heute, dass der geschasste Thutmosis III nach seiner eigenen Machtübernahme das Andenken an seine treulose Stiefmutter tilgen lassen wollte. Auch in späteren Zeiten wurde der Tempel erneut weiter zerstört: Der Pharao Echnaton ließ alle Reliefdarstellungen des Gott Amun im Tempel zerschlagen. Und davon gab es viele: Maat Ka Re hatte verbreiten lassen, das Amun Ihr Vater sei - um Ihre göttliche Herkunft zu untermauern. Erst Ramses der II ließ diese Schändungen des Amun wieder ausbessern - an einigen Stellen finden sich alt-ägyptische Graffiti die an die Restaurierungsarbeiten erinnern sollen.
In der Moderne hat der Hatschepsut - Tempel 1997 eine sehr tragische und traurige Berühmtheit erlangt: Terroristen richteten hier ein Blutbad und Touristen und Ägyptern an.
Foto: Dagobert Wiedamann
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