Deutsche Reiseveranstalter streichen Reisen nach Japan

Deutsche Reiseveranstalter streichen Reisen nach Japan
Deutsche Reiseveranstalter streichen Reisen nach Japan

Die deutschen Reiseveranstalter haben auf die Reaktorkatastrophe in Japan reagiert und vorerst sämtliche Reisenangebote nach Japan bis Ende April auf Eis gelegt. Auch die Deutsche Lufthansa AG Lufthansa hat den Airport von Tokio zunächst aus dem Flugplan genommen. Die bis dato angebotenen Flugverbindungen vom Drehkreuz in Frankfurt am Main werden anstelle dessen nach Nagoya umgeleitet, die Flüge vom Flughafen „Franz Josef Strauß“ in München landen bis auf weiteres in Osaka.

Die Reiseveranstalter in Deutschland geben als Hauptgründe für die Streichung ihrer Reisen nach Japan die unübersichtliche Lage und die radioaktive Gefahr an. Zudem wird auf die eingeschränkte Reisewarnung des Auswärtigen Amtes verwiesen. Diese Warunung des Ministeriums rät von Reisen in den Nordosten der Insel ab und empfiehlt, sämtliche „nicht erforderlichen Reisen nach Japan“ abzusagen oder zu verschieben. Sollten Reisen nach Japan unabdingbar sein, wird ein Ausweichen aus dem Großraum Tokio nach Osaka empfohlen.

Deutsche Reiseveranstalter wie die zur Rewe Gruppe gehörenden Anbieter ADAC Reisen, (Dertour und Meier's Weltreisen bieten Urlaubern die Option an, gebuchte Reisen nach Japan bis Ende Mai 2011 kostenfrei zu stornieren oder umzubuchen oder zu stornieren. Die Gebühren im Reisepreis, die an Hotels und Airlines weitergereicht werden, müssen aber auch im Fall einer Stornierung oder einer Umbuchung einer Reise nach Japan vom Kunden gezahlt werden.

Andere Reiseveranstalter bieten ebenfalls eine kostenfreie Umbuchung an, erheben aber Gebühren für Stornierungen von Reisen nach Japan. In diesem Fall werden für den Kunden Gebühren fällig. Als Umbuchungs-Alternativen im asiatischen Raum nennen viele Experten Ziele in China und in Nordindien. Es ist zudem damit zu rechnen, dass klassische Urlaubsziele in der Türkei, Griechenland und Spanien von den Umbuchungen und Stornierungen profitieren werden. Die Reisebranche rechnet mit mehr Stornierungen als Umbuchungen: Wer sich für eine Reise nach Japan entschieden hat, tut sich mit dem Umbuchen schwerer als bei einem Urlaub auf Mallorca: Japan ist ein Reiseziel, das sich das Gros der Urlauber nur einmal im Leben als Ziel für den Urlaub auswählt. Daher rechnen die Reiseveranstalter damit, dass viele der gebuchten Reisen nach Japan von den Kunden „nach hinten geschoben“ werden, um zu einem späteren Zeitpunkt nach Japan zu reisen.

Christian Bathen

Foto: Christian Matuschek

Datum: 27.03.2011

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