Der Fluch des Pharao

Fluch des Pharao Fluch des Pharao

Die Gräber der Pharaonen ranken sich viele Legenden und Geschichten. Tausende von Jahren Geschichte in Ägypten, deren Überreste unter dem Sand der Wüsten und der Zeit verborgen wurde, und selbst die abenteuerlichen Entdeckungen bei Ausgraben geben genug Raum für Phantasie. Eine der bekanntesten Legenden um die Königsgräber ist "Der Fluch des Pharao" und die Ereignisse um die Öffnung des Grabes von Tutanchamun.

Im Jahr 1922 ging die Nachricht über die Entdeckung des Grabes von Tutanchamun im Tal der Könige bei Luxor durch Howard Carter wie ein Lauffeuer um die ganze Welt. Heute wird im Geschichtsunterricht immer noch gern von der Öffnung des Grabes von Tutanchamun erzählt. Damals wie heute wird aber im gleichen Atemzug auch über den Fluch des Tutanchamun berichtet, der besagte, dass jeder, der die Totenruhe des Pharao störe, des Todes sei. Selbst Filmregisseure in Hollywood waren im 20. Jahrhundert von der Thematik "Fluch des Pharao" begeistert und produzierten Filme.

Die Geschichte vom Fluch des Pharao gab es bereits bevor das Grab überhaupt gefunden wurde - in aller Munde war sie jedoch durch die merkwürdigen Todesfälle der Mitwirkenden bei der Graböffnung bei Luxor im November 1922.

* Lord Carnarvon, Financier von Carters Grabungsarbeiten im Tal der Könige und Hobby-Ägyptologe, wurde beim Verlassen des Grabes von einer Mücke gestochen und verstarb kurz darauf in Kairo. Lord Carnarvons Hund in England soll zur gleichen Zeit wie er selbst in Kairo verstorben sein. Und zum Zeitpunkt des Todes von Lord Carnarvon sollen in Kairo für einige Sekunden sämtliche Lichter erloschen sein.

* Der Sekretär von Howard Carter, Arthur Mace, soll 1924 an einem Lungenleiden gestorben sein. Er hatte den Letzten Stein im Eingang zum Grab des Tutenchamun entfernt.

* Douglas Archibald, der die Mumie ausgewickelt hatte, um Untersuchungen vorzunehmen, starb ebenfalls im Jahr 1924 - wieder an einem Lungenleiden.

* Am Tag der Besichtigung des Grabes von Tutanchamun segnete auch der Konservator des Louvre in Paris, George Benedit, das Zeitliche.

War bei all diesen Todesfällen der Fluch des Pharao Tutanchamun im Spiel? Vor rund 100 Jahren kann man unter Berücksichtigung des damaligen Wissens- und Forschungsstandes der Medizin wohl kaum verdenken, dass die Menschen an einen Fluch glaubten - so viele Todesfälle rund um ein geheimnisvolles Grab eines Pharaos.

Heute allerdings belächelt man den Fluch des Tutanchamun:

Das Grab des Kindkönigs Tutanchamun liegt im Tal der Könige bei der Stadt Luxor in Ägypten, die schon durch den Luxor-Tempel und die Tempelstadt Karnak ein Begriff sein dürfte. Vor rund 4000 Jahren wurde Pharao Tutenchamun hier mit Königswürden beigesetzt. Beim Bau eines Grabes für einen anderen Pharao späterer Zeit wurde aber der Eingang von Tutanchamuns Grab durch den Erdaushub verschüttet und die Grabkammer des Kindkönigs geriet in Vergessenheit.

In diesen 4000 Jahren blieb die Zeit nicht stehen, das heißt die natürlichen Konsequenzen nahmen ihren Lauf. Schimmelpilze und Bakterien bildeten sich in der Grabkammer und bei der Graböffnung waren die Beteiligten diesen gefährlichen Stoffen ausgesetzt. Man bedenke, dass sie durchaus zum Tode führen können, deshalb lässt man heute eine Grabkammer nach der Öffnung einige Tage lüften. bevor man sie betritt.

So sind es heute unglückliche Zufälle und die mit Pilzsporen und Bakterien durchzogene 4000 Jahre alte Luft, denen die Todesfälle im Team der Graböffner zugeschrieben werden.

Oder war es doch die Rache des Pharao, weil ignorante Altertumsforscher die Totenruhe des Königs störten?

Alljährlich Millionen von Touristen, die die Grabstätten der alten Pharaonen im Tal der Könige besuchen, werden jedenfalls nicht vom Fluch betroffen. Wenn hier ein Fluch auftritt, dann eher der von "Montezumas Rache" - und der hat bekanntlich nichts mit Gräbern zu tun.

Foto: photocase.com

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